Eines der modernsten Forschungsgebäude in Thüringen
CeTraMed in Jena offiziell eingeweiht
Am Montag, den 16. Juni wurde das CeTraMed in Jena offziell eingewieht und an die Nutzer:innen übergeben. Das Zentrum für translationale Medizin, für das wir die Gesamtplanung erbracht haben, verbindet künftig Grundlagenforschung mit praktischer Anwendung. 14 Forschergruppen, rund 200 Mitarbeitende der Uniklink Jena und der Technischen Universität Ilmenau sowie des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien werden hier an der Aufklärung altersbedingter Erkrankungen wie Parkinson, Alzeimer, Diabetes und Krebs forschen und arbeiten. Ziel ist es, interdisziplinär neue Formen der Diagnostik und Therapie zu entwickeln. Bereits acht Arbeitsgruppen mit mehr als 100 Mitarbeitenden haben ihre Arbeit bereits im Frühjahr im neuen Forschungsbau aufgenommen, weitere Umzüge folgen im Herbst.
Das hoch entwickelte Forschungsgebäude mit 4.500 qm Nutz- und 2.500 qm Laborfläche wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Allein 9,8 Millionen Euro wurden ausschließlich in modernste Geräteausstattung investiert. Die größte Forschungsgruppe im Gebäude stellt das Thüringer Innovationszentrum für Medizintechniklösungen (ThIMEDOP) dar. Diese setzt sich aus Forschenden der Uniklinik Jena, der TU und des IPHT zusammen.
Ein besonderes Highlight stellt das Zwei-Photonen-Mikroskop dar. Dabei handelt es sich um ein Gerät, mit dem es den Forschenden möglich wird, durch die Verwendung von Infrarotlicht bis zu einem Millimeter tief in lebendes Gewebe zu schauen. So können lebende Gehirne, deren Funktionsweise und die Bildung von Nervenzellen beziehungsweise neuronalen Netzen untersucht werden. Im Untergeschoss befindet sich ein Reinraum-Labor mit Flow-Box zur Luftreinigung. Hier sollen zukünftig Moleküle untersucht werden. Weil der Forschungsaufbau hochsensibel ist, galt es, besondere bauliche Maßnahmen zu ergreifen, um Licht oder Schwingungen zu eliminieren und um die Temperatur bis auf 0,1 Grad Celsius konstant zu halten. Denn nur unter den genannten Bedingungen können die Mikroskope exakt arbeiten.
Im Hinblick auf Gebäudehöhe und Kubatur orientiert sich das CeTraMed an den Nachbargebäuden, lediglich über die metallene Fassade hebt sich der Neubau vom Bestand ab, fügt sich dabei jedoch harmonisch in das gewachsene Umfeld ein. An jeder Giebelseite wurde der Nebau über eine Brückenkonstruktion an die Nachbarbebauung angebunden.
Wir wünschen den Forschenden viel Freude bei ihrer Arbeit und enormen Erkenntnisgewinn.