Grüne Oase inmitten der Stadt

Bestand genau auf seinen Erhalt prüfen und die Möglichkeiten ausloten, diesen mit zeitgemäßen Nutzungskonzepten in die Gegenwart und Zukunft zu überführen, ist für uns immer der erste Schritt. Nicht erst, seitdem der Begriff Klimakrise in Verbindung mit Nachhaltigem Bauen in aller Munde ist. Und so haben wir uns auch der Planungaufgabe gestellt, das 1957 in Griesheim errichtete Freibad zu sanieren, mit effizienter Technik auszustatten und für große wie auch kleine Badegäste deutlich zu attraktivieren, eine wirtschaftliche Nutzung für die kommenden Jahre zu sichern. Die Planung erfolgte gemeinsam mit unserer Tochtergesellschaft für Landschaftsarchitektur pbr freiraum. 

Ein wesentliches Augenmerk lag dabei auf der Herstellung der Barrierefreiheit, die wir über neue Einstiegshilfen im großen Schwimmbecken sowie ein taktiles Bodenleitsystem im Zuge der barrierefreien Erneuerung des Beckenumgangs realisieren konnten. Ferner haben wir auch bei der Nugestaltung und Vergrößerung des gastronomischen Außenbereichs auf maximale Barrierefreiheit gesetzt. Im großen Schwimmbecken wurden auch der Beckenkopf, die Überlaufrinne, die Beckenwände und die Einströmdüsen erneuert. Alle Edelstahlteile wurden aufpoliert und neu beschichtet, teilweise nach neuer DIN-Norm neu hergestellt. 

Im Zuge der Attraktivierung haben wir ein besonderes Augenmerk auch auf die kleinsten Badegäste gelegt, das Planschbecken komplett neu gefliest und mit neuen Wasserattraktionen, einem Wassertunnel und Wasserspeier sowie einer Kleinstkinderrutsche ausgestattet. Darüber hinaus wurde der Beckenumgang rund um das Planschbecken wurde neu gepflastert. 

Während der Sanierungsmaßnahmen wurden leider weitere Schäden entdeckt, die zuvor noch nicht ersichtlich waren. So ist beim Abbruch der Betondecke des Beckenumgangs am großen Schwimmbecken erkannt worden, dass zusätzlich Wasserleitungen und Verrohrungen erneuerungsbedürftig waren. Zudem stellte sich während den Arbeiten heraus, dass die Felsformation auf der Felseninsel statisch nicht mehr sicher war und daher der Felsenaufbau mit Wasserfall abgebrochen werden musste. Hier wurde ein neues Wasserfall-Element aus Edelstahl implementiert und durch drei Schwallduschen ergänzt. Durch Anpassungen der Richtlinien für Bäder war es zudem notwendig, Änderungen an der Wasseransaugung für die Attraktionen in beiden Becken vorzunehmen. Neben einer Vergrößerung der Oberfläche der Wasseransaugung im Planschbecken, sind alle Kammern zudem auch mit neuen Lochblechen ausgestattet worden, um ein Ansaugen von Haaren der Badegäste zu verhindern.

Für einen effizienteren Betrieb sorgen künftig 16 neue frequenzgesteuerte Pumpen sowie das neue Spülluftgebläse, das an die bestehende Umwälzanlage angeschlossen wurde. Die neuen Pumpen sind durch die Frequenzsteuerung stromsparender, da sie bei wenig Badebetrieb und beispielsweise über Nacht mit weniger Umwälzleistung laufen.

Im Zuge der Garten- und Landschaftsarbeiten wurde festgestellt, dass der vorhandene Blitzschutz, die Wasser- und Elektroleitungen als auch Teile des Kanals ersetzt werden müssen. Da es keine ausreichende Planung der Wasser-, Strom- und Kanalleitungen aus der Zeit der letzten Sanierung (1986/87) vorhanden waren, mussten „Suchgrabungen“ durchgeführt werden, um die Leitungen zu finden und mit neuem Material zu verbinden. Parallel zur Verlegung einer neuen Ringleitung erfolgte die Herstellung von vier Durchschreitebecken mit Außenduschen.