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  • Cliner Quelle, Carolinensiel

    Neubau und Erweiterung eines Kurzentrums

Neubau und Erweiterung des Kurzentrums Cliner Quelle in Carolinensiel

Mit dem Neubau des Solehallenbades in Carolinensiel ist eine attraktive Solebadelandschaft,die neuesten technischen Anforderungen entspricht, entstanden. Früher aufgrund der Sole von Kurgästen genutzt, spricht heute ein umfangreiches Entspannungs-, Therapie- , und Freizeitangebot Erholungssuchende, Familien und sportlich Ambitionierte gleichermaßen an. Für die Baumaßnahmen übernahm die pbr AG die Gesamtplanung. Nach über 30-jähriger Nutzung wies das Kurzentrum erhebliche Mängel auf. Aus diesem Grund wurden umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen beschlossen, die auch den Neubau einer Schwimmhalle beinhalteten.

Der Eingangsbereich des Kurzentrums wurde neu konzipiert. Besucher erhalten nun vom Uferweg an der Harle Zugang zum Gebäude. Die Solehalle wurde am Standort des Vorgängerbaus neu errichtet. Durch den zentralen Innenhof wird das Foyer zu einem lichtdurchfluteten Raum, der Platz für Veranstaltungen und zum Verweilen bietet. Von hier aus können alle Einrichtungen des Bades erschlossen werden. Die Solehalle beherbergt ein Kleinkinder- und ein Schwimmerbecken. Das vorhandene Süßwasserspaßbecken wurde aufwändig saniert. Im Erlebnisbereich befinden sich eine Breitrutsche und eine geschlossene Rutsche sowie weitere Attraktionen.

Insgesamt besteht die großzügige Wasserlandschaft aus zwei Sole- und zwei Süßwasserbecken. Das große Becken wurde im Innenbereich mit Schwallduschen ausgestattet sowie mit einem Hubboden versehen. Es kann sowohl als Schwimmerbecken als auch als Therapiebecken mit verschiedenen Wassertiefen genutzt werden. Unterwasserscheinwerfer und farbige LED-Lichter illuminieren die Becken. Im Außenbereich befindet sich in einem im Atriumstil konzipierten, geschützten Innenhof ein weiteres Solebecken mit Sprudelliegen und Wasserfall sowie ein Sonnendeck, das zum Entspannen einlädt. Darüber hinaus verfügt das Kurzentrum über einen Gastronomiebereich. Eine Saunalandschaft und der X-Force Sportsclub runden das vielfältige Freizeit- und Wellnessangebot ab.

Das Solehallenbad in Carolinensiel bildet seit 1980 einen wichtigen Anziehungspunkt für Kurgäste und Touristen. Das aus der Cliner Quelle stammende Solewasser mit seinem Salzgehalt von von ca. 2,7% wird direkt im Kurgarten gewonnen. Ihre heilende Wirkung entfaltet die Sole bei rheumatischen Erkrankungen, insbesondere bei Wirbelsäule- und Gelenkerkrankungen, bei Herz- und Kreislaufstörungen und Erkrankungen der Atemwege. Nach seiner Gewinnung wird das Solewasser wird zur Nutzung in der Schwimmbadtechnik aufbereitet.

Bei der Planung der Badewassertechnik lag ein wesentliches Augenmerk auf der Energieeffizienz. Für die Wasseraufbereitung der Sole-Becken kommen Saugfilter zum Einsatz, die im Vergleich zu den herkömmlichen Standard-Druckfiltern, deutlich weniger Energie und Wasser verbrauchen. Eine Reduzierung des Stromverbrauchs erreichen auch die neuen Pumpsysteme: Die vorhandenen Rohwasserpumpen wurden gegen Permanent-Magnet-Motor-Pumpen mit höchster Energieeffizienz ausgetauscht. Zusätzlich wurden die betriebstechnischen Anlagen erweitert und hinsichtlich des elektrischen und thermischen Verbrauchs optimiert. Aufgrund der stark variierenden Beckenwassertemperaturen hat jedes Solebecken eine eigene Wasseraufbereitungsanlage mit Schallwasserbehälter erhalten. Das anfallende Rückspülwasser wird aufgefangen und über eine entsprechende Aufbereitungsanlage kontinuierlich in den Schmutzwasserkanal geleitet.

 

Ausgezeichnet schwimmen gehen

Schon vor der Eröffnung des Bades im November 2011 zeichnete das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) den Entwurf der pbr AG mit einem Preis im Wettbewerb „Gebäude der Zukunft – Architektur mit Energie“ aus. Eine weitere Auszeichnung erhielt das Bad 2012 von der Deutschen Energie-Agentur GmbH als „Gutes Beispiel für Energieeffizienz in Kommunen“. Gefördert wurde das Bambadosinnerhalb des Programms für energieoptimiertes Bauen (EnOB) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. In der Forschungsinitiative EnOB werden innovative Bauweisen und Baustoffe mit dem Ziel der Energieeffizienzsteigerung gefördert. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Forschung und Entwicklung in den Bereichen Bautechnik und technischer Gebäudeausrichtung sowie auf der wissenschaftlichen Evaluierung der Gebäudeergebnisse. Weitere Förderungen erhielt das Schwimmbad vom Landesamt für Umwelt des Freistaates Bayern und der Regierung von Oberfranken. Die
Lageplan Parameter für das Passivhallenbad wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Passivhausinstitut Darmstadt erarbeitet. Das Institut begleitete das Projekt durch die dreijährige Planungsphase und zertifizierte es als erstes Passivhallenbad in Europa. Das Bad vereint nicht nur innovative Projekte und ein erfolgreiches Zusammenspiel von energetischen Maßnahmen, es zeigt auch die vielfältigen Möglichkeiten des zukünftigen Bäderbaus.

Fertigstellung
09/2013
Gesamtbausumme
6,9 Mio. € (brutto)
Flächen und Rauminhalte
NF 1.150 m²
BGF 2.050 m²
BRI 5.355 m³
Bauherr
Nordseebad
Carolinensiel-Harlesiel GmbH
Leistungen pbr
Gesamtplanung
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