Das Schwimmzentrum Heide, eine in den frühen siebziger Jahren entstandene, sportlich orientierte Anlage wurde von der pbr AG saniert und zu einem modernen Freizeitbad für die ganze Familie erweitert. Das bestehende, L-förmig angelegte Gebäudekonzept umfasste ein 50 m-Variobecken, ein Sprungbecken sowie zwei Außenbecken. Der Eingangsbereich, das Restaurant und die Umkleiden waren flankierend zu den Schenkeln des Hauptbaukörpers angeordnet.
Der Ausbau zur Dithmarscher Wasserwelt und die damit verbundenen Attraktivierungsmaßnahmen sahen eine Erweiterung um ein neues Außenbecken, einen Eltern-Kind-Bereich sowie eine 80m lange Erlebnisrutsche vor. Ein mit der Heider Sole betriebenes Sole-Hallenbad mit einem 150 m² großem Becken bietet Wellness orientierten Besuchern und Senioren ein zusätzliches Angebot an. Der bereits vorhandene Saunabereich wurde um eine Bar, um zwei Schwitzangebote und um einen Saunagarten erweitert. Das neue, mit Süßwasser betriebene Außenbecken liegt windgeschützt zwischen den Hallenbadbereichen. Es bietet sowohl den Schwimmern 25 m-Bahnen als auch einen Strömungskanal, eine Breitrutsche, Sprudelliegen und Breitspeier. Die Erweiterungen stärken konzeptionell die Baukörperform der vorhandenen Hallen.
Die Anlagen der technischen Ausrüstung wurden komplett erneuert, wobei die vorhandenen Gaskesselanlagen und das kurz zuvor installierte BHKW mit einer Leistung von ca. 550 kW/h hydraulisch in das Gesamtsystem eingebunden wurden. Die raumlufttechnischen Anlagen mit einer Gesamtluftmenge von 99.200 m³/h sind größtenteils modernisiert worden. Die neuen Zentralgeräte wurden mit entsprechenden Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet. Die Ermittlung der Luftvolumenströme ergibt sich, bezogen auf die Wasseroberfläche und aus der Verdunstungsberechnung, nach VDI 2089. Aufgrund der aggressiven chlor- und solehaltigen Luft erfolgte die Ausführung der luftberührten Anlagenteile aus korrosionsbeständigen Materialien. Die Einrichtungsgegenstände in den Dusch- und Saunabereichen wurden komplett erneuert. Installiert wurden 54 Duschstände zuzüglich der Abkühlstrecken in der Innen- und Außensauna.
Die Mittelspannungsversorgung erfolgt über einen 630 KVA-Trafo im Außenbereich. Die neue Niederspannungshauptverteilung zur Versorgung der einzelnen technischen Gewerke wurde im Kellergeschoss untergebracht, das mit einer Brandmeldeanlage überwacht wird.
Alle vorhandenen Filterbehälter wurden saniert. Mit der Erweiterung wird eine Gesamtumwälzleistung von 1.430 m³/h vorgehalten, wobei in den Nachtstunden diese Leistung auf bis zu 50 % reduziert werden kann. Für das neue Sole-Innenbecken mit einem Solegehalt von 3 % wird die in Heide von den Stadtwerken geförderte Sole mit einem Gehalt an gelösten Mineralstoffen von ca. 134.500 mg/l als Füllwasser aufbereitet. Dabei erfolgt zunächst eine Enteisung und Entmanganung. Im weiteren Prozess wird Ammonium unter dem zulässigen Grenzwert entfernt, bevor eine Verschneidung auf die gewünschte 3 %-Sole erfolgt.
Zur Betriebskosteneinsparung wird das anfallende Rückspülwasser aus den Filterkreisläufen in einem Schlammwasserbehälter aufgefangen und kontinuierlich über eine Aufbereitungsanlage mit einer Leistung von ca. 8 m³/h geführt. Das aufbereitete Rückspülwasser kann somit direkt in die Vorflut geleitet werden. Das Rückspülwasser der Sole-Aufbereitungsanlage wird über ein im Außenbereich installiertes Absetzbecken geführt und nach den entsprechenden Verweilzeiten über einen Probenahmeschacht ebenfalls in die Vorflut geleitet. Die Werte für abfiltrierbare Stoffe und AOX bewegen sich deutlich unter den Grenzwerten des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG).
Alle Technischen Anlagen sind im Schwimmmeisterraum auf ein zentrales Bedientableau aufgeschaltet. Zusätzlich erfolgte die Aufschaltung auf einen zentralen Leitrechner beim technischen Angestellten und Badleiter. Durch die Visualisierung der Anlagen können die Abläufe optimal überwacht und gesteuert werden.