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Bestandspotenzial nutzen
Neubau Westbad in Dortmund

Der Revierpark Wischlingen im Westen der Ruhrgebietsstadt Dortmund entstand in den 1970er-Jahren und hat sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. Um das Sportangebot zu erweitern, haben wir in enger Nachbarschaft zu dem bestehenden Sole- und Allwetterbad ein modernes, barrierefreies und energieeffizientes Hallenbad mit einem 25-m-Mehrzweckbecken und einem Lehrschwimmbecken geplant und realisiert. 

Mit dem neuen Hallenbad haben wir den Revierpark Wischlingen sinnvoll ergänzt und ein zukunftsfähiges und wegweisendes Sport- und Freizeitangebot mit Alleinstellungsmerkmal für Dortmund und Umgebung schaffen. Unser Konzept überzeugt durch ein modernes Erscheinungsbild, eine zielgruppenorientiert entwickelte Badelandschaft, Barrierefreiheit und ein nachhaltiges Technikkonzept. Das vor einem Jahr eröffnete Sportbad hat den Bestand deutlich attraktiviert.

Ausgangssituation

Auf Basis einer Sanierungsstudie im Jahr 2014 hat die Stadt Dortmund entschieden, das Hallenbad Kortental, im Stadtteil Dorstfeld, westlich der Dortmunder Innenstadt gelegen, zurückzubauen und durch einen Neubau zu ersetzen. Im weiteren Verlauf wurden wir mit der Untersuchung von zwei Standortvarianten für die Errichtung eines neuen Sportbades beauftragt:

  • Neubau im Revierpark Wischlingen als Ergänzung zum bestehenden Sole- und Allwetterbad
  • Neubau am Standort Kortental

Die Perspektive, das bestehende Bad im Revierpark Wischlingen durch einen Sportbad-Neubau zu ergänzen und auf diese Weise ein zukunftsfähiges Sport- und Freizeitkonzept anbieten zu können, um damit dem veränderten Freizeitverhalten der Besucher/-innen Rechnung zu tragen,bewegte den Rat der Stadt Dortmund dazu, die Entscheidung zugunsten des Neubaus im Revierpark Wischlingen zu fällen. Aber auch aus wirtschaftlichen Gründen (Synergieeffekte durch Standortzusammenlegung) sprachen für den Revierpark. Vor dem Hintergrund, dass die Metropole Ruhr zuletzt einen dramatischen Besucherrückgang um bis zu 60 % in ihren zahlreichen klassischen Hallen- und Freibädern verzeichnete, erschien allen Beteiligten die Attraktivierung als einzig sinnvolle Lösung.

Der Revierpark
Der Revierpark Wischlingen ist eine 39 ha große Parklandschaft mit einem vielfältigen Angebot, das von einem Natursee über einen Hochseilgarten bis hin zu einer Eishalle sowie diversen Spiel-, Sport- und Tennisplätzen reicht. Und obgleich das bestehende Schwimmbad im Revierpark zu den größten Freizeiteinrichtungen in Dortmund zählt, so war es mit dem Sole- und Allwetterbad, einer Saunawelt, einem Fitnesscenter sowie einer Physiotherapieeinrichtung und einem Wellnessbereich doch ausschließlich erholungs- und freizeitorientiert geprägt. Durch die Erweiterung um ein Sportbad wurde das bestehende Angebot nun sinnvoll ergänzt. Die umfangreichen Nutzungsmöglichkeiten sind dabei nicht nur für den Standort Wischlingen ein Alleinstellungsmerkmal, sondern suchen auch in und rund um Dortmund seinesgleichen.

Baukörper und Tragwerk
Der kompakte Baukörper ist ein dreigeschossiger Massivbau und wurde mit einer Teilunterkellerung in Hanglage auf einer Freifläche westlich der Stellplatzanlage und südlich des bestehenden Verwaltungsgebäudes realisiert. Die Tragkonstruktion des Neubaus besteht im Bereich der Sohle und der Becken aus WU-Beton, Zwischendecken und tragende Wände wurden in Stahlbeton ausgeführt, nichttragende Wände bestehen aus Mauerwerk und Trockenbauwänden. Die Dachkonstruktion wurde über den Nebenräumen (Foyer, Umkleiden, Geräteräume und sanitäre Anlagen) in Stahlbeton realisiert, über der Lüftungszentrale kommen Stahlträger mit Trapezblech, über den Schwimmhallen Stahlträger mit einer sichtbaren Holzbalkenlage und -schalung zum Einsatz. Dabei wurde das Dachtragwerk in der Schwimmhalle als klassischer Aufbau mit 650 HEA-Trägern in einem Achsabstand von 5 m realisiert, auf denen teilweise die Balkenlage mit Holzschalung aufliegt. Die Holzkonstruktion wurde im Rauminneren nicht verkleidet, zum einen, weil auf diese Weise eine angenehme Raumatmosphäre entsteht, zum anderen, um eine optimale Zirkulation zu gewährleisten.

Erschließung und Raumprogramm
Der Zugang zum Bad und die Erschließung der gesamten Anlage sind barrierefrei angelegt. Der Eingang zum neuen Bad befindet sich gegenüber dem Haupteingang des bestehenden Allwetterbades. Von hier aus gelangen Besucher/-innen direkt in das Foyer mit Kassenanlage, Drehkreuz und WCs. Vom angrenzenden Stiefelgang werden die zehn Einzel-, die vier Sammelumkleiden sowie eine Familien- resp. Behindertenumkleide erschlossen. Vom Barfußgang gelangen die Badegäste über die Duschen und WC-Anlagen für Damen, Herren und Behinderte auf die Badeplattform. Diese besteht aus einem Lehrschwimmbecken (12,50 x 8,00 m) mit Hubboden und einem 25-m-Sportbecken mit fünf Bahnen sowie einem 1-m-Sprungbrett und einer 3-m-Sprungplattform. Durch diverse Geräteräume werden Sport- und Lehrschwimmbecken räumlich voneinander getrennt. Der Schwimmmeisterraum am Übergang ermöglicht hingegen die Badeaufsicht in beiden Beckenbereichen. Die Anbindung zum Solebad im Bestand erfolgt über eine Treppe, aber auch barrierefrei über die neue Aufzuganlage.

Gestalterisches Konzept
Das neue Sportbad kommt mit einer reduzierten Formensprache daher. Über die Holzfassade fügt es sich harmonisch in das naturbelassene Umfeld des Revierparks ein. Der natürliche Baustoff Holz kommt in Form der sichtbaren Dachkonstruktion auch im Innenraum zum Einsatz und sorgt hier im Bereich der Beckenlandschaft für eine angenehme Atmosphäre. Ergänzend zieht sich das Farbkonzept, das maßgeblich durch die Farbtöne Gelb, Grün und Anthrazit beherrscht wird, wie ein roter Faden durch das gesamte Sportbad. Schwimmer/-innen können beim Bahnenziehen im Sportbad über eine großzügige Fensterfront, bestehend aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, einen Blick in den Revierpark werfen. An der geschlossenen Stirnseite gegenüber den Startblöcken schauen sie auf ein Wandbild mit der Skyline von Dortmund.

Technikkonzept
Ihr wollt außerdem noch etwas über unser Technikkonzept erfahren. Hier entlang. 

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