Bildungsarchitektur, die bleibt
Generalsanierung ehemaliges Staatliches Aufbaugymnasium, Schwäbisch Gmünd

Das Aufbaugymnasium Schwäbisch Gmünd wurde auf Basis eines Entwurfs des Stuttgarter Architekten Hans Auras in den Jahren 1963/1964 errichtet. Auras war seinerzeit als Sieger aus dem durch das Land Baden-Württemberg ausgelobten Wettbewerb hervorgegangen und erbrachte die Gesamtplanung für die Campusanlage, die aus einem Hauptschulgebäude, einer Turnhalle, vier Doppelwohnheimen, einem Musikpavillon und einem Wirtschaftsgebäude besteht. Mit Blick auf die Reparatur der Stadtstruktur, aber auch hinsichtlich der Bildungsarchitektur dieser Zeit wird diesem Ensemble eine wichtige Rolle zuteil. Der Erhalt des prägenden Erscheinungsbildes innen wie außen genießt bei der Generalsanierung, die wir für die Oberfinanzdirektion Karlsruhe erbringen, höchste Priorität. 

Die außergewöhnliche Größe des Grundstücks unterstreicht gemeinsam mit dem anspruchsvollen Raumprogramm und der differenzierten architektonischen Ausformung sowie der qualitätsvollen Ausstattung die Bedeutung, die das Land Baden-Württemberg in den 60er Jahren der Schulform des Aufbaugymnasiums beimaß. Aufgrund seiner architektonischen, stadtbaugeschichtlichen und typologischen Bedeutung für den Schulstandort Schwäbisch Gmünd wie auch aus heimatgeschichtlichen Gründen für das Land Baden-Württemberg stellt das Ensemble ein Kulturdenkmal dar, das wegen seines exemplarischen und dokumentarischen Wertes ein öffentliches Interesse genießt und das es zu erhalten gilt.

Die Schulanlage zählt zu den bedeutenden Baudokumenten der Architektur der 1960er Jahre, gekennzeichnet durch eine hohe Funktionalität, eine klare Grundriss- und Raumstruktur sowie hochwertige Materialien. Auras Zielsetzung war es, „ehrlich“ in Bezug auf Material und Konstruktion und „ethisch“ in Bezug auf den sozialen Aspekt der Architektur zu sein. Sichtbeton, in unterschiedlich behandelten Oberflächen eingesetzt, prägt sowohl das äußere wie auch das innere Erscheinungsbild maßgeblich. Holz und Klinker komplettieren das Materialspektrum. Mit der Struktur und Gestaltung der Campusanlage ist es Auras seinerzeit gelungen, den damals bestehenden heterogenen Stadtrand wieder an das historische Zentrum anzubinden.

In den vergangenen Jahren wurden bereits die Unterkunftsgebäude E, F und G generalsaniert, wir sind mit der Sanierung des Hauptschulgebäudes, der Unterkunftsgebäude A und B, der Sporthalle sowie der Schwimmhalle beauftragt.

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