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Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft

Äußerst wirkungsvoll wird der neue Baukörper mit seiner qualitätvollen Architektur, der organischen Formgebung wie auch durch ein Höchstmaß an Transparenz und Durchlässigkeit die Gedankenwelt der Wissenschaft nach außen ablesbar machen. Wir erbringen die Objektplanung auf Basis der BIM-Methodik für das Forschungsgebäude, das nach dem BNB-Standard Silber errichtet wird. 

Mit den Großgeräten des Beschleunigerzentrums DESY erkunden Forschende den Mikrokosmos in seiner ganzen Vielfalt – vom Wechselspiel kleinster Elementarteilchen über das Verhalten neuartiger Nanowerkstoffe bis hin zu jenen lebenswichtigen Prozessen, die zwischen Biomolekülen ablaufen. DESY zieht eigenen Angaben zufolge nicht nur jährlich mehr als 3.000 internationale Forschende aus über 40 Nationen an, sondern ist auch Partner in nationalen und internationalen Kooperationen. Als Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert es sich aus öffentlichen Mitteln.

DESY verfolgt laut eigener Aussage bereits seit Jahrzehnten das Ziel, in direkten Kontakt mit der Öffentlichkeit zu gelangen und dieser seine Forschung möglichst transparent und anschaulich darzustellen. Der Forschungsneubau von DESY sei daher nicht nur als "Beschleuniger von Ideen", sondern auch als repräsentativer Kommunikationspunkt konzipiert. Das heißt, die Architektur soll die Begegnung im Alltag und den spontanen Wissensaustausch fördern. Bei aller Funktionalität soll das CAST also ein einladender und repräsentativer Ort für Mitarbeitende, Besucher, Stakeholder und viele mehr werden. Zugleich stellt das CAST auf dem Campus eine Komponente der Wende mit Blick auf eine neue Arbeitswelt dar. In den kommenden Jahren sollen hier zahlreiche Bürogebäude saniert werden und der DESY-Campus zu einer Lern- und Lebenswelt umgestaltet werden.

Und auch bei der Entwicklung der CAST-Arbeitswelt steht "Wellbeing" im Vordergrund. Großzügige Raumhöhen, Tageslicht, eine mechanische Be- und Entlüftung, eine optimale Raumakustik sowie nachhaltige und gesunde Materialien werden die Innenraumgestaltung in allen Bereichen prägen. Das Herzstück, der Beschleuniger-Kontrollraum (BKR), wird als zentraler Baustein, als Showcase, fungieren, um Besuchern die Welt der Wissenschaft näher zu bringen. Das Forschungsgebäude ist als solitär zu lesender Baukörper geplant, der als "footprint" ein unregelmäßiges und allseitig gerundetes Fünfeck darstellt. Die kompakte Gebäudeform vermittelt dabei zwischen den orthogonalen Strukturen im Süden und Westen des Geländes und den durch die Gebäudeform der Experimentierhalle sichtbar gemachten Kreisstrukturen der Beschleuniger. Auch wenn der Neubau auf dem Campus nicht das einzige Gebäude mit sieben Geschossen darstellt, so ist er der höchste Baukörper, wodurch seiner besonderen Bedeutung Ausdruck verliehen wird.

Das Raumprogramm verteilt sich auf sieben Vollgeschosse. Der Grundriss folgt einer einfachen, aber sehr flexiblen Logik. Um den massiven Gebäudekern mit Sanitär- und Nebenflächen sowie Flächen für die Teeküchen und Sozialbereichen werden allseitig fassadenbegleitend Büroflächen angeordnet. Im Erdgeschoss werden Besucher wie auch Forscher im großzügigen Foyer empfangen. Alle Ebenen vom ersten bis zum vierten Obergeschoss werden als Regelgeschosse mit nahezu gleicher Grundrissaufteilung aufgebaut. Die Bürowelt des Forschungsgebäudes ist geprägt durch klassische Einzel- und Doppelbüros, hält jedoch eine optionale Ausbildung als Kombibüro vor. Ergänzend stehen Besprechungs- und Sozialräume zur Verfügung, so dass insgesamt Raum für konzentriertes Arbeiten und Rückzug, aber auch kommunikative Bereiche zur Verfügung steht. Vom Erdgeschoss bis in das dritte Obergeschoss wird je ein Zugang zum benachbarten Bestandsgebäude ermöglicht.

Das fünfte Obergeschoss beherbergt mit dem Beschleuniger-Kontrollraum den Anker-, Anlaufpunkt des Gebäudes. Der Beschleuniger-Kontrollraum ist funktionaler Mittelpunkt der DESY-Beschleunigerwelt, aber vor allem ein Ort für den Austausch und die Kommunikation. Offen, repräsentativ, innovativ. Hier sollen Besucher laut Unternehmensangaben den "DESY-Puls" spüren. Im Gegensatz zu den darunter liegenden Geschossen ist dieser Raum als offene und stützenfreie Struktur ohne Kernzone geplant. Aufgrund seiner besonderen Bedeutung wird der Beschleuniger-Kontrollraum in Geometrie und Höhe, aber auch mit Blick auf die Materialität besonders ausgeführt: Eine transluzente Hülle umgibt den BKR durchgehend und über die komplette Höhe. Im sechsten Obergeschoss befindet sich die Besuchergalerie, von der aus der BKR einsehbar ist.

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