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Passivhausstandard
seinerzeit ein Novum

Die Erich Kästner-Schule zählte seinerzeit zu den ersten nach dem Passivhaus-Standard erbauten Immobilien in Leipzig. Zu den großen Vorteilen der Passivhaus-Bauweise gehören der ausgesprochene Komfort für die Nutzer:innen, Energieersparnisse und die gute ökologische Qualität. Energieersparnisse stellen sich z. B. ein, weil die in den Gebäuden vorhandenen passiven Wärmequellen, wie z. B. Erwärmung durch Sonneneinstrahlung und Geräteabwärme, zur Beheizung der Schule und der Sporthalle mitverwendet werden.

Bei der Erich Kästner-Schule verhält es sich wie folgt: Mit Hilfe eines hocheffizienten Rotationswärmetauschers überträgt die Abluft ihre Wärme zu 80 % an die Zuluft. Damit die gewonnene Wärme nicht entweicht, ist der gesamte Baukörper luftdicht abgeschlossen. Die besondere Kompaktheit, das Eingraben der Sporthalle, die Ausführung in Stahlbeton und die Sorgfalt in der Umsetzung der bauphysikalischen Anforderungen führen zu der geforderten Luftdichtheit, die durch den „blower door test“ nachgewiesen wurde. Eine zentrale Zu- und Abluftanlage in Kastenbauweise reguliert die Be- und Entlüftung der Klassenräume. Die Anlage besteht aus Luftfiltern, frequenzgeregelten Ventilatoren, dem Wärmetauscher für Zu- und Abluft sowie einem Heizer und Kühler für die Zuluft.

Im Sommer kann die Bauweise zur Kühlung genutzt werden. Ein Sonnenschutz und die Fassadendämmung gemäß Passivhausstandard verhindern zudem ein Überhitzen am Tage. Darüber hinaus können die Klassenräume im Sommer und in der Übergangszeit ohne den Wärmetauscher direkt durch Nutzung der freien Kühlung mit Außenluft temperiert werden. Der im Lüftungsgerät integrierte Kühler ist an ein Erdsondenfeld angeschlossen, das sich unterhalb des Sportplatzes befindet. Somit wird durch Nutzung der Grundwassertemperaturen die Zuluft im Sommer ebenfalls gekühlt. Das geschwungene Gründach des eingeschossigen Baukörpers zwischen Schule und Sporthalle verringert im Sommer die Erwärmung der Räume, im Winter reduziert es dank einer Dämmung von 30 bis 35 cm Wärmeverluste. Eine Perimeterdämmung unter der Sohle verhindert zusätzliche Wärmebrücken durch aufgehende Wände.

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