Schlosswallhalle in Osnabrück
Sanierung der Spannbetonrahmenkonstruktion
Insbesondere die Bauwerke aus den 1950er Jahren und folgenden bereiten unseren Bauingenieur:innen aufgrund der häufig verwendeten Spannbetonkonstruktion Sorge. Denn lange bevor sie ein Alter erreicht haben, in dem man mit Schäden rechnen kann, geraten sie aus den Fugen: Risse im Beton, Rost am stählernen Korsett, oftmals ist die Tragfähigkeit gefährdet. Es sind aber auch gerade die Bauwerke, die eine Menge graue Energie in sich tragen. Abriss und Neubau ist in vielen Fällen nicht nachhaltig, so dass eine Sanierung respektive Instandsetzung zu prüfen ist.
Zu den Bauwerken, die mit einer Spannbetonkonstruktion errichtet wurden, gehört auch die Schlosswallhalle in Osnabrück. Das Dach der großen Sporthalle wurde seinerzeit als flach geneigtes Pultdach als Spannbetonrahmenkonstruktion errichtet. Die gesamte Hallenbreite wird von Spannbetonbalken mit einer Stützweite von etwa 35 m und einem Achsenabstand von etwa 6 m überspannt. Zur Entstehungszeit eine handwerkliche Herausforderung, da die vorgespannten Binder in 11 m Höhe eingeschalt wurden und nicht wie heute üblich als vorgefertigte Konstruktion montiert werden. Als nach über 40-jähriger Nutzung und aufgrund grober Mängel gemäß heutiger Brandschutzanforderungen eine Sanierung der Veranstaltungshalle notwendig wurde, befürchtete man, dass die Spannbetonrahmenkonstruktion nicht mehr tragfähig sein würde. Und so haben wir eine Betondeckungsmessung durchgeführt, die Spannbetonbinder auf ihre Druckfestigkeit überprüft, Karbonatisierungstiefen geprüft und ein Tragwerksgutachten durchgeführt und auf Basis der Erkenntnisse ein individuelles Sanierungskonzept erarbeitet, das mit den vorhandenen Gegebenheiten arbeitet, die Sporthalle aus statischer und technischer Sicht auf den neuesten Stand bringt und diese zugleich als Zeitzeugen erhält. Nicht zuletzt haben wir über den Erhalt und die Sanierung gemäß unseres Klimaengineering möglichst nachhaltig gehandelt.