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Spannungsvoller Dialog
Neubau des Landesarchivs in Stade

Durch die Lage und teils besondere Nutzung waren die Anforderungen an den Entwurf für das neue Landesarchiv Stade städtebaulich, gestalterisch und auch bautechnisch anspruchsvoll. Der Spagat zwischen Funktionalität und Unverwechselbarkeit ist uns im Rahmen eines spannungsvollen Dialogs zwischen Transparenz, Semitransparenz und Geschlossenheit gelungen. Umgesetzt haben wir diesen mit Hilfe robuster und darüber nachhaltiger Materialien: Klinker, Glas und Aluminium.

Zwischen Bahngleisen, Industriebauten und Wohnhäusern haben wir ein Gebäudeensemble mit klarer Formensprache geplant und realisiert, dessen Fassaden je nach Nutzung transparent, semitransparent oder geschlossen ausgeführt sind. Das Gebäude fügt sich in den von heterogenen Bebauungsstrukturen geprägten städtebaulichen Kontext ein, bildet aber zugleich einen neuen signifikanten Stadtbaustein. Eindeutige Kubaturen kennzeichnen das Erscheinungsbild des Archivgebäudes, das sich aus zwei Baukörpern zusammensetzt, dem fünfgeschossigen Magazin und dem vorgelagerten Bau für Öffentlichkeit und Verwaltung. Eine transparente Magistrale durchdringt und verbindet beide Baukörper. Durch die Verschiebung der Gebäudeteile entlang der Mittelachse entsteht eine Verzahnung des Bauwerks mit der Landschaft und Umgebung. Die Anordnung der Baukörper definiert Außenräume mit unterschiedlichen Qualitäten, wie den Anlieferungshof und den grünen Lesehof.

Der Entwurf für das Gebäudeensemble mit dem geschichtsträchtigen Inhalt erforderte eine zeitgemäße Architektur mit regional-traditioneller Charakteristik. So haben wir uns als dominierendes Fassadenmaterial für keramische Klinker in Rot- und Gelbtönen entschieden, die im wilden Verband mit ihrer Struktur und verschiedenen Farbnuancen die Fassaden rhythmisieren. Basis des Entwurfskonzeptes bildet der Dialog zwischen Transparenz, Semitransparenz und Geschlossenheit, der die verschiedenen Funktionsbereiche erkennen lässt. 

Tageslicht und Außenluft sollten zum Schutz der alten, teilweise historischen Akten im neuen Archivgebäude nicht eindringen. Ein fünfgeschossiges Gebäude ohne Fenster, als Herzstück des Ensembles, das zudem mit den öffentlichen sowie halböffentlichen Bereichen gestalterisch korrespondieren sollte - obgleich wir diese Aspekte erfüllt haben, lässt der üppig dimensionierte Magazintrakt mit seiner klaren Kubatur nicht an Lebendigkeit im Fassadenbild vermissen. Die zwischen den Klinker unregelmäßig angeordneten Felder mit anthrazitfarbenen Aluminiumtafeln, in denen sich, je nach Blickwinkel, das Sonnenlicht widerspiegelt. Das Fugenbild und die Anordnung von Blechlisenen in Verbindung mit der Klinkerhaut und den Aluminiumtafeln gliedern den fensterlosen Baukörper und schaffen strukturierte, lebendige Ansichten.

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