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  • Konrad-Adenauer Schulzentrum Verl

    Umbau und Erweiterung

Sanierung und Erweiterung Gymnasium Verl

 

Lernen in einer hellen, freundlichen Atmosphäre und eine für Schüler, Lehrer und Besucher leicht erfassbare Orientierung bietet das Gymnasium des Konrad-Adenauer-Schulzentrums in Verl nach seiner rund zweijährigen Umbau- und Erweiterungsphase.

Das beauftragte pbr Planungsbüro Rohling AG wählte nachhaltige Materialien, um dem Gebäude von außen eine repräsentative, zeitlose Eleganz und im Inneren durch die Verwendung von Glas und hellen Farben eine hohe Aufenthaltsqualität zu verleihen. Kernstück der Arbeiten war ein Anbau an der Ostseite des Gymnasiums und die gleichzeitige Umstrukturierung der Eingangssituation, um eine große Pausenhalle als schulischen Mittelpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Diese Maßnahmen wurden durch neue ringförmige Er­schließungen für kürzere Wege und mehr Übersicht in den Obergeschossen, teilweise einer Umstrukturierung der Räume sowie einer großzügigen Fassadenverglasung für ein helles Erscheinungsbild ergänzt.

 

Situation vor dem Umbau

Das zwischen 1964 und 1983 entstandene Konrad-Adenauer-Schulzentrum in Verl bündelt an einem Standort drei Schulformen mit rund 2.250 Schülern, darun­ter Haupt- und Realschule sowie ein Gymnasium. Das Gymnasium bildet den größten Baustein des Komplexes mit anteilig zirka 1.100 Schülern. Ein grundlegendes Problem des ein- bis dreigeschossigen Gebäudes lag in der bisher fehlenden schulischen Mitte. Die Erschließung erfolgte dezent­ral über fünf Nebeneingänge, die nur in Flurbereiche mündeten. Zudem wurde die Orientierung mangels ringförmiger Erschließung erschwert. Durch einen Anbau sollte außerdem dem erhöhten Raumbedarf infolge gestiegener Schülerzahlen Rechnung getragen werden.

Der Ort der Begegnung

Im von der Stadt Verl ausgelobten offenen Wettbewerb gewann das pbr Planungsbüro zunächst den zweiten Platz, allerdings entschied sich der Stadtrat im weiteren Verlauf für die Umsetzung des Entwurfes, in dem die nach Osten gerichtete Pausenhalle das Herzstück ist und den Ort der Begegnung bildet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fassade in Faserzement

Im Zuge der Erweiterung erhielt das Gymnasium einen Anbau an der Ostseite und einen erneuerten Haupteingang im Westen. Die Haupter­schließung ist durch das weit ausragende Vordach, die nahe gelegenen Fahrradstellplätze sowie den Anschluss zum Parkplatz ablesbar.

Der Anbau erhielt eine hinterlüftete Vorhangfassade mit Faserze­mentplatten und setzt sich dadurch vom Bestandsgebäude aus Metall und Sichtbeton ab. Mit ihrer grauen Durchfärbung verleihen die Faserzementplatten dem Gebäude ein zeitloses Gewand. Die steinerne und zugleich samtige Wirkung und Haptik des Materials lädt zur Berührung der Oberfläche ein und changiert je nach Sonnen­stand in variierenden Grau- und Anthrazittönen. Durch die Dämmung bietet die Fassadenkonstruktion eine größtmögliche Wärmespeicherung der innenliegenden Bauteile, wodurch ein behagliches Raumklima entsteht. Im Winter werden Auskühlung und Wärmeverluste vermieden, im Sommer eine Überhitzung. Aufgrund ihrer UV- und Farb­stabilität sowie ihres Graffitischutzes lässt diese Fassade auf lange Sicht ein repräsentatives Äußeres erwarten.

Nord- und Ostfassade werden durch horizontale Fensterbänder geprägt, wel­che durch hellgraue Metallrahmen in die Fassade eingefasst sind. Um die Räume vor Überhitzung und starker Son­neneinstrahlung zu schützen, wurden alle der Sonne zugewandten Fenstersei­ten mit einem außenliegenden, schienengeführten Lamellensystem ausgestat­tet, dieser wird verdeckt hinter der Blende geführt.

 

Zugang zur Pausenhalle und Aula

Über den neuen Haupteingang gelangt man durch das Foyer in die großzügige Pausenhalle. Sie wurde in Verbindung mit einer offenen Haupttreppe ge­schaffen und bildet als neue schulische Mitte ein Zentrum der Begegnung. Dieses Zentrum verbessert die Orientierung im Gebäude und bringt durch das großflächige Glasdach sowie die Südverglasung auf jeder Ebene Tageslicht in das Schulzentrum.

Durchbrochen durch das Stahlbetontragwerk und Stahlprofile lässt die Dachverglasung je nach Sonnenstand ein vielschich­tiges Schattenbild zu. Die auf allen Ebenen dominierende Farbe Weiß unter­stützt die lichterfüllte Atmosphäre. Eine 150 Plätze fassende Aula schließt unmittelbar an die Pausenhalle an. Zur Optimierung der Raumakustik wurde diese mit Akustikwänden aus geschlitzten mitteldichten Faserplatten (MdF) in weißer Lackierung ausgestattet. Eine mobile Trennwand ermöglicht wahlweise die Zuschaltung zur oder Abtrennung von der Pausenhalle. So lässt der Raum einen großen Bewegungsspielraum und eine hohe Nutzungsflexibilität für Theater-Arbeitsgemeinschaften, Schulveranstaltungen und Konzerte oder für Klausuren zu.

 

Verbesserte Orientierung im Gebäude

Im Zuge der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wurde dringend benötigter zusätzlicher Platz geschaffen sowie bestehende Räume umstrukturiert. Dies ermöglichte die Einrichtung einer ringförmigen Gesamterschließung, wodurch die Orientierung im Gebäude wesentlich verbessert wurde. Ausgehend von der offenen Haupttreppe erstreckt sie sich über alle Geschosse und ermöglicht so kürzere Wege und eine gute Übersicht. Die Treppenbereiche und Brüstungen der rund um die schulische Mitte verlau­fenden Geschosse sind mit geschlossenen, nach außen weiß lackierten, innen dunkelanthrazit gefärbten Stahlgeländern ausgeführt.

Moderne Lern- und Kommunikationsbedürfnisse

Das Selbstlernzentrum, das die Schüler auf halben Wege entlang der Pausenhalle erreichen, ist ein weiterer zentraler Punkt der Schule. Es besteht aus je einen Raum für die Schüler der Sekundarstufe I und II. Mit großzügigen Gruppen- und Computerarbeitsplätzen, Bücherregalen und Polstermöbeln ausgestattet, sind die Räume optimal auf die Anforderungen an zunehmend selbstgesteuerte sowie kooperative Lernprozesse zur Vorbereitung von Klausuren, Referaten und Facharbeiten ausgelegt. Für die Fußböden des Selbstlernzentrums und der Klassenräume wurde mit einem glatten Kautschukbelag ein nachhaltiges Material gewählt, das sich durch seine Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit sowie Strapazierfähigkeit als optimale Lösung für die häufige Frequentierung im Schulalltag anbietet. Zudem wurden die Böden mit einem unterliegenden Trittschallschutz aus Estrich versehen.

Fertigstellung
3/2014
Gesamtbausumme
7,6 Mio. € (brutto)
Flächen und Rauminhalte
BGF Neubau: 2.522 m²
BRI Neubau: 9.701 m³
Bauherr
Stadt Verl
Leistungen pbr
Architektur
Bauüberwachung
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